Dieser Blogartikel ist in Kooperation mit Daysy entstanden und deswegen eine bezahlte Werbung. Es gibt im Beitrag außerdem ein kleines gratis Goodie für euch!
Spätestens wenn man wieder mal einen fixen Partner hat, kommt das Thema Verhütung zur Sprache. „Na, wie verhütest du?“ oder Abwandlungen der Frage werden irgendwann Thema – und das ist auch gut so! Ich bin jedenfalls der Meinung, dass auch über dieses Thema viel mehr gesprochen und auch viel mehr Aufklärung gemacht gehört. In diesem Beitrag erzähle ich euch, wie ich zu diesem Thema stehe und warum ich mich gerade so viel damit beschäftige. Als ich das Thema vor ein paar Wochen auf Instagram angesprochen habe, habe ich auch von euch Leser*innen extrem viele Rückmeldungen bekommen. Diese werde ich in einem Folgebeitrag über die Pille, Verhütung für den Mann und alternative Verhütungsmethoden einbringen und auch eure Fragen adressieren. Dies ist deswegen der erste von drei Beiträgen zum Thema Verhütung. Ich musste das Thema aufteilen, da es so groß ist und ich Einiges abdecken wollte.
Vorweg noch: ich bin keine Ärztin und schildere hier meine eignen Erfahrungen. Wenn ihr das Verhütungsmittel wechseln wollt oder eine Variante ausprobieren wollt, klärt das bitte mit eurer Frauenärztin/eurem Frauenarzt ab!
10 Jahre Zyklus und Verhütung – ein Rückblick
Letztens habe ich mal die letzten 10 Jahre meines Lebens hinsichtlich meiner Menstruation, meinem Zyklus und bezüglich meiner Verhütungsgeschichte durchleuchtet und hatte dabei einige Erkenntnisse. Dazu habe ich meine alten Kalender ausgegraben und jede Blutung in eine größere Kalenderübersicht übertragen. Wenn ihr das auch machen wollt, um einen besseren Überblick über euren Zyklus zu bekommen, könnt ihr hier eine Vorlage gratis herunterladen. Warum das für meine aktuelle Verhütung relevant ist, erzähle ich euch etwas später im Beitrag 😉
Als ich also so in der Vergangenheit geschwelgt bin, hatte ich mir eine gute Übersicht über meine bisherige Verhütung geschaffen. Nachdem ich ca. eineinhalb Jahre lang meine Menstruation hatte, habe ich das erste Mal die Pille genommen. Damals nur für zwei Monate, da sich dann meine Beziehungssituation rasch wieder geändert hatte. Dass ich meine Regel etwas spät bekommen habe, habe ich euch in diesem Beitrag schon mal erzählt. Mit dem Einnehmen der Pille habe ich mir also meinen Hormonhaushalt relativ bald nach dem ersten Einsetzten meiner Menstruation gleich mal durcheinandergebracht. Danach kam meine nächste Beziehung und in dieser habe ich mich rasch dazu entschieden, wieder hormonell zu verhüten, denn Verhütung ist ja schließlich Frauensache… NOT!
Mein damaliger Freund wollte aber nicht langfristig mit Kondom verhüten, also blieb die Sache an mir hängen. Damals habe ich mich dann für den Nuva-Ring entschieden und diesen ca. 2 Jahre lang genommen. Zuerst fand ich diese Art der Verhütung echt angenehm, weil man den Ring einfach drei Wochen in der Vagina belassen kann und sich nicht darum kümmern muss. Wie bei der Pille macht man dann eine Woche Pause und führt dann einen neuen Ring ein, der wieder drei Wochen in der Vagina verbleibt. Während der Verwendung des Rings sind mir keine großen Nebenwirkungen aufgefallen, aber mit der Zeit und vor allem nach dem Absetzten des Rings, habe ich die Auswirkungen auf meinen Körper erst richtig wahrgenommen. Ich hatte ziemlich zugenommen, hatte depressive Phasen, weniger Lust auf Sex und war insgesamt nicht mehr so glücklich wie vor der Einnahme. Ich habe mich zum Teil nicht mehr wie ich selbst gefühlt. Auch die Anziehung zu meinem damaligen Freund hatte nachgelassen. Dass ich keine Hormone mehr meinem Körper zuführen wollte, hat sich über einen längeren Zeitraum als Idee in meinem Kopf manifestiert und ich habe mich, nach einem Gespräch mit meiner Frauenärztin, entschieden zur Kupferkette zu wechseln.
Einschub: Das Gynefix oder die Kupferkette ist eine kleine Kette mit Kupferelementen, die in der Gebärmutter in einem Eingriff, den man relativ unkompliziert beim Gynäkologen machen lassen kann, eingesetzt wird und dort bis zu fünf Jahre verbleiben kann. Durch das Kupfer werden die Spermien, die sich auf den Weg zur Eizelle machen, in ihrer Bewegung eingeschränkt und die Befruchtung und Einnistung der Eizelle wird verhindert.
Das Einsetzen der Kupferkette war erstmal schmerzhaft, ich musst eine Stunde in der Ordination bleiben, bis mich mein damaliger Freund abgeholt und nach Hause gebracht hat. Ich habe übrigens vor Kurzem erfahren, dass man um eine lokale Betäubung auch bei solch einem Eingriff bitten kann. Den folgenden Tag hatte ich extreme Unterleibsschmerzen und die kommenden Wochen fast durchgängig Schmierblutungen. Diese haben nach ca. fünf Wochen nachgelassen. In den fünf Jahren, die die Kupferkette in meiner Gebärmutter verbracht hat, hatte ich dann aber gar keine Probleme und fand diese Art der Verhütung angenehm und sicher. Trotzdem habe ich nach der Trennung von meinem damaligen Freund, bei weiteren (Sex)-Partnern immer auf ein Kondom bestanden, denn die Gefahr der Übertragung von Geschlechtskrankheiten besteht ja trotzdem. Dass manche Partner diese Aufforderung manchmal ignoriert haben, ist ein Thema für einen anderen Beitrag – nur so viel: Ladies, besteht auf euer Recht zu sagen, wie und mit welcher Verhütung ihr Sex haben wollt und besteht auf Konsens! Letztendlich leiden meist Frauen, wenn man nicht genug auf eine angemessene Verhütung achtet, denn viele Geschlechtskrankheiten bekommen vor allem Frauen zu spüren!
Und jetzt? Mal was Neues ausprobieren!
Nachdem ich mich dann vor ca. zwei Jahren mehr mit dem Thema Weiblichkeit und meinem Zyklus auseinandergesetzt habe, hat sich ein weiterer Beschluss in mir gefestigt. Ich wollte wieder ganz zu meinem natürlichen Menstruationszyklus zurückkehren und auch keinen Fremdkörper mehr in meiner Gebärmutter haben. Mit dem Auslaufen der fünf Jahre mit dem GyneFix, beschloss ich erstmal keine weitere Kupferkette einzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade auch Single und wollte mittels Symptothermaler Methode (also einer Kombination aus Temperatur messen und Zervixschleim beobachten) meinen Zyklus genauer beobachten und dann meinen nächsten fixen Partner aktiv in die Verhütung einbinden. Das heißt konkret, solange es keine Pille oder Ähnliches für den Mann gibt, dass mein Partner mit Kondom verhüten muss.
Fruchtbarkeitsbewusstsein mit dem Daysy Zykluscomputer
Die Kooperations-Anfrage von Daysy kam dann also wie gerufen. Daysy ist ein Zykluscomputer, der die Basaltemperatur und die Zykluslänge misst und anhand dessen den aktuellen Fruchtbarkeitsstatus berechnet. Man muss nach dem morgendlichen Aufwachen und vor dem ersten Aufstehen die Temperatur messen und der Computer zeigt einem dann den Fruchtbarkeitsstatus an. Die genaue Funktionsweise wird euch hier nochmal genauer erklärt! Die Daysy braucht eine gewisse Eingewöhnungsphase um den individuellen Zyklus zu berechnen. Mit einer passenden App kann man den Temperaturverlauf analysieren und sieht genau die fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage. Die App ist sehr übersichtlich gestaltet und leicht zu handhaben. Die Information über die Fruchtbarkeit zeigt Daysy einem auch gleich nach dem Messen an. Rot bedeutet, dass man fruchtbar ist. Während der fruchtbaren Phase kann frau sich entscheiden, ein Verhütungsmittel (z.b. Kondom oder Diaphragma) zu verwenden. Grün bedeutet, dass man gerade nicht fruchtbar ist und gelb, dass Daysy gerade lernt oder der Status unsicher ist. Wenn alle drei Farben aufleuchten bedeutet das, dass eine Schwangerschaft möglich ist. Um eine Schwangerschaft zu bestätigen, sollte frau einen Schwangerschaftstest machen. Daysy ist also ein Zykluscomputer, den man den eigenen Zyklus gut nachvollziehen kann. Daysy ermittelt die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage – jede Frau entscheidet selbst, wie sie mit dem Wissen umgehen möchte. Daysy ist also nicht gleich Verhütung, aber dank der Daysy weiß man ziehmlich genau, wann man fruchtbar ist.
Zusätzlich muss man die Menstruation mittels einem längeren Drücken der mittleren Taste eintragen. So weiß die Daysy, wann ein neuer Zyklus beginnt. Der erste Tag der Menstruation ist nämlich auch der erste Tag eines neuen Zyklus. Die Menstruation beginnt, wenn frisches rotes Blut fließt. Wie du während der Menstruation sicher und nachhaltig ausgerüstet bist, habe ich euch in diesem Beitrag auch schon mal zusammengefasst.
Ich messe gerade also sowohl mit der Daysy meine Temperatur und beobachte zusätzlich dazu aber auch noch meinen Zervixschleim. Dieser kann nämlich auch die Fruchtbarkeit anzeigen. Wenn der Schleim eine eiweißartige Konsistenz hat, weist das auf Fruchtbarkeit hin. Da man anhand der Symptome im Zyklus aber so viel mehr ablesen kann, werde ich dazu auch noch einen weiteren detaillierteren Beitrag schreiben. Nur soviel: durch das Temperaturmessen habe ich bemerkt, dass ich sehr lange Zyklen habe und dass ich in der Vergangenheit wahrscheinlich Zwischenblutungen häufig als Menstruationsblutungen kategorisiert habe. Deswegen wollte ich auch meine vergangenen Zyklen analysieren, um zu sehen, ob ich auch schon früher (vor der hormonellen Verhütung) so lange Zyklen hatte. Eine Menstruationsblutung unterscheidet sich vor allem dadurch, dass die Temperatur vor einer Menstruation deutlich ansteigt und dann wieder fällt. Bei einer Zwischenblutung, ist die Temperatur davor nicht signifikant angestiegen.
Jedenfalls lerne ich gerade aufgrund der Daysy und der Zervixschleim-Beobachtung meinen Zyklus gerade nochmal komplett neu kennen. An der Daysy genieße ich vor allem das schnelle Feedback und dass die Auswertung der Temperatur automatisch passiert. Der Computer misst die Temperatur relativ schnell, das heißt man muss das Mundstück nicht ewig im Mund haben. Allerdings finde ich das Mundstück selbst nicht super angenehm, da es etwas spitz ist. Insgesamt finde ich die Daysy wirklich praktisch und kann sie vor allem empfehlen, wenn es darum geht den eigenen Zyklus zu beobachten und zu verhüten, indem man die fruchtbaren Tage angezeigt bekommt und man dann an diesen Tagen keinen penetrativen Sex hat bzw. noch mit einer Barriere-Methode verhütet (z.B. mit Kondom oder Diaphragma). Ich kann mir auch vorstellen, dass die Daysy vor allem auch dann super ist, wenn man gerne schwanger werden möchte, da man dann einfach gezielt in der fruchtbaren Zeit Sex haben kann, um ein Kind zu zeugen. Wenn man einen sehr unregelmäßigen Zyklus hat, oder Polyzystisches Ovarsyndrom ist die Daysy wahrscheinlich nicht so geeignet, da sie vor allem auf der Temperatur und der Zykluslänge die Berechnung basiert und bei grobe Abweichungen, den genauen Zeitpunkt des Eisprungs wahrscheinlich nicht mehr so sicher voraussagen kann. Daysy kann mit Zykluslängen zwischen 19 und 40 Tagen umgehen. Sollte der eigenen Zyklus länger sein, sollte man das Experten-Team von Daysy kontaktieren. Ich würde zudem empfehlen eben zusätzlich den Zervixschleim zu beobachten, so wie ich das gerade mache, und sich noch mehr über die Funktionsweise des Zyklus zu informieren, um sich sicherer zu sein, wann der eigene Eisprung stattfindet.
Anmerkung: Bei Kondomen, die man dann noch zusätzlich verwenden kann, fällt natürlich Müll an, aber wie bei allen gesundheitlichen Themen, sehe ich es als nachhaltiger an, etwas Abfall zu produzieren, aber dafür auf meinen Körper zu achten. Ich schaue dann bei den Kondomen darauf, dass diese fair und nachhaltig produziert worden sind. Nachhaltige Kondome gibt es z.B. von Fair Squared, Einhorn und Releaf (unbeauftragte Werbung 😉
Neue Perspektiven
Durch diese für mich komplett neue Herangehensweise, durch die Beobachtung des eigenen Körpers zu verhüten, ist mir bewusstgeworden, wie wichtig die Einbindung des Partners ist, wenn man „alternativ“ verhüten möchte. In ihrem Buch „Frauenkörper – Frauenweisheit“ schreibt Christiane Northrup auch, dass nicht hormonelle Verhütungsmethoden oft mehr Wissen über den eigenen Körper benötigen und auch mehr Zeit und Einbindung der Ärzt*innen. Zudem sei eben auch die Einbindung des Partners möglich. Bei einer Korrekten Anwendung kommen dann solche Methoden auf eine Zuverlässigkeit von 95-98 Prozent. Oft werde aber Frauen diese genaue Anwendung nicht zugetraut bzw. seien Frauen mit Männern zusammen, die Verhütung eben noch immer als „Frauensache“ betrachten und sich deswegen nicht beteiligen wollen.
Hier auch noch eine Anmerkung von mir: ich finde es an dieser Stelle auch essentiell zu sagen, dass ich es wichtig finde, dass sich beide Partner*innen zu gleichen Teilen an der Verhütung beteiligen, sich die Kosten teilen und sich für dieses Thema interessieren. Die Verantwortung darf heutzutage einfach nicht mehr nur an den Frauen hängen bleiben! Anhand des Themas der Verhütung kann man auch gut unser patriachales System verorten. Oder wie Franka Frei schreibt: „In der Lage der Verhütung zeigt sich die Verschränkung kapitalistischer Leistungsgesellschaft und Patriachat. … Verhütung gilt bei uns als Frauensache – auch deshalb, weil wir mit der Vorstellung aufgewachsen sind, dass im Falle einer Schwangerschaft vor allem die Frau Leidtragende ist … Die Pille war vielleicht mal feministisch – aber wir leben im Jahr 2020. Heute geht es nicht mehr nur darum, nicht vom erstbesten Typen geschwängert und sitzengelassen zu werden. Sondern um körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Zugang zu Informationen.“ Und das bringt mich schon fast in meinen nächsten Blogbeitrag. Dieser wird sich anlässlich 60 Jahre Anti-Babypille mit dieser und mit der Pille für den Mann beschäftigen!
Und jetzt ihr: Wie verhütet ihr und welche Erfahrungen habt ihr mit hormoneller Verhütung gemacht? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!
Alles Liebe,
Eure Marolena 😉
P.s. hier könnt ihr nochmal das gratis PDF mit einer Kalendervorlage für eure vergangenen Zyklen (2010-2019) zum Überblick verschaffen herunterladen!
Titelfoto: (c) Lauri.Melone
Quellen:
Daysy, 2020. Daysy. Verfügbar in: https://at.daysy.me/ [Abfrage am: 6.7.2020].
Gynefix, 2020. Wirkweise der GyneFix. Verfügbar in: https://www.verhueten-gynefix.de/gynefix/wirkung-gynefix [Abfrage am 2.7.2020].
Northrup, C., 2010. Frauenkörper Frauenweisheit (4. Auflage). München: Wilhelm Goldman Verlag.
F. Frei, 2020. Instagram Post. Verfügbar in: https://www.instagram.com/p/CCOVJr-q66U/ [Abfrage am: 6.7.2020].