2018 sollte ein ganz tolles Jahr werden! Meine Garantie dafür? Zahlreiche gute Vorsätze und ToDos.
Bereits nach einer Woche war ich komplett überfordert mit meinen Ideen. Ich wollte gleichzeitig vegan werden, ZeroWaste leben, Yoga machen, meditieren, viele Bücher lesen, tanzen, Zeit mit Freund*innen verbringen, die Uni gut bewältigen, ein neues Ritual für den Morgen einführen, ordentlich sein und ausmisten… Zu viel auf einmal, um tatsächlich langfristig und nachhaltig auch nur eine Sache davon durchzuziehen…
Meine ganz persönliche Lösung für dieses Dilemma zeigte sich kurz darauf in Form eines sehr spannenden TED-Talks, in dem es um Monats-Challenges ging. Der Sprecher hat sich jeden Monat mit etwas Konkretem beschäftigt und sich so neue Gewohnheiten angeeignet. Gleichzeitig erinnerte ich mich an den Slow Home Podcast, wo Brooke und Ben ein Jahr lang jeden Monat ein Experiment gemacht haben, um bewusster und achtsamer zu leben. Diese Ideen haben mich inspiriert, meine Vorsätze in Monats-Experimente umzuwandeln, Schritt für Schritt neue Gewohnheiten zu etablieren und etwas auszuprobieren. Hier folgt eine komplette Auflistung der Challenges, so wie ich sie in meinem Bullet Journal vermerkt habe. Ihr seht ich habe auch nachträglich noch ein zwei Dinge geändert 😉
Hier will ich euch meine Bilanz der letzten 6 Monate präsentieren:
Monat 1 – Screen-free Bedroom:
… war mit Abstand eines der sinnvollsten und nachhaltigsten Experimente, die ich bis jetzt ausprobiert habe. 31 Tage im kalten Wien-Jänner und grau-Wetter keine Bildschirme in meinem WG-Zimmer zu haben, hat mir viel Zeit für Bücher lesen, tanzen, bewegen und gut schlafen geschenkt. Ich habe meinen Schreibtisch aus meinem Zimmer gebracht und arbeite mittlerweile dort viel im Stehen. Auch wenn ich nach einigen Monaten nun nicht mehr so konsequent bin, hat sich doch mein Lese-Konsum wieder massiv gesteigert und ich habe mir mehr Zeit und Priorität für zwischenmenschliche und “Self-Care”-Momente eingeräumt.
Monat 2 – Meditation:
Meditation war etwas, was ich zuvor schon ein bisschen ausprobiert hatte, aber bisher noch nie wirklich regelmäßig praktiziert habe. Mit einer Meditations-App und einem Sitzkissen in Petto, habe ich mich jeden Tag (mal mehr, mal weniger 😉 ) hin gesetzt und meditiert. Was am Anfang noch sehr ungewohnt bis unangenehm war, hat sich im Laufe des Monats zu willkommenen und entspannenden 5-10 Minuten Ruhe entwickelt. Leider habe ich den Fokus auf Meditation nicht länger behalten können. Ich versuche aber Kleinigkeiten, wie bewusstes Atmen oder Wahrnehmen von Gedanken und Gefühlen, in meinen Alltag einzubauen. Auch die Prinzipien von Meditation, die ich in diesem Monat gelernt habe, helfen mir besonders in angespannten Situationen häufig weiter. Alleine dafür hat sich das Experiment jedenfalls gelohnt!
Monat 3 – Yoga:
Jeden Tag Yoga zu machen, war im März ein ganz wichtiger Anker für mich. Vor allem in der stressigen Uni-Zeit und zu Beginn meiner Trainer*Innen-Ausbildung waren 20 Minuten Yoga und Zeit nur für mich ein Glücksmoment an jedem Tag. Auch, wenn mein Körper sich zu Beginn in manchen Positionen sperrig angefühlt hat, ist mit jedem Tag etwas mehr Flexibilität und Feingefühl hinzugekommen. Yoga ist seitdem ein konstanter, wenn auch nicht mehr so regelmäßiger Begleiter in meinem Alltag. Hier konnte ich ebenfalls einige Aspekte aus der Meditation mitnehmen und gönne mir nach jeder Praxis ein paar Minuten Stille.
Monat 4 – Vegan:
Zu Jahresbeginn, wollte ich unbedingt sofort auf eine vegane Ernährung umsteigen, nachdem ich mich schon länger mit dem Thema auseinandergesetzt und auch durch mein Studium immer mehr Einblicke in die Umweltauswirkungen von tierischen Lebensmitteln gewonnen hatte. Der Film “What the Health” war dann nur noch das I-Tüpfelchen meiner Überzeugung, eine vegane Ernährung zumindest einmal ausprobieren zu wollen. Allerdings hat mich dieser Vorsatz zu Jahresbeginn so überfordert, dass ich mir noch 3 Monate Zeit geben wollte, um mich mehr einzulesen, Freunde zu befragen und Vorkehrungen zu treffen, um meine Entscheidung in die Tat umzusetzen. April war dann also mein Vegan-Experiment vorgesehen und ich habe mich mit Begeisterung in Rezepte und alternative Lebensmittel, zu vor allem Milchprodukten, reingetigert. Spätestens die wirklich leckeren veganen Varianten von Palatschinken und Milchreis, haben mich dann überzeugt, dass vegan leben möglich und sogar schmackhaft ist. Auch wenn ich heute nicht mehr so strikt bin, habe ich doch seit April meinen Konsum von tierischen Lebensmitteln drastisch reduziert.
Monat 5 – Minimalismus:
Eigentlich hatte ich geplant im Monat Mai die Minimalismus Challenge erneut zu starten. Weil ich aber im vergangenen Jahr bereits einen Großteil meiner Besitztümer weggegeben, entsorgt (wenn kaputt), getauscht, verkauft oder verschenkt habe, hat sich die Summe an entfernbaren Dingen stark reduziert. Ich habe dann gemerkt, dass ich zwar einige Teile noch ausmisten konnte, aber ein ganzer Monat war mir dann doch zu viel. Die Gedanken an Reduktion und einen achtsameren Umgang mit meinem Konsum, haben mich im Monat Mai dennoch begleitet.
Monat 6 – Kauf nix:
Juni stand dann ganz im Zeichen von bewusstem Konsum. Ich wollte nichts kaufen. Gar nichts? Nein. Essen, Lebensmittel und Notwendiges, wie Medikamente, waren vollkommen in Ordnung. Ich hatte bereits seit 2016 meinen Konsum von vor allem Kosmetika und Kleidung drastisch reduziert, wollte aber doch wissen, was ich sonst noch an unnötigen Gegenständen versucht war, in einem Monat zu kaufen. In der Auseinandersetzung wurde mir nochmal bewusst, dass man ganz viele Dinge, die man glaubt, besitzen zu müssen, eigentlich gar nicht wirklich braucht, wenn man 2 Mal darüber nachdenkt. Eine gute Entscheidungshilfe für mich ist hier die Lösung, zumindest einen Tag zu warten, nachzudenken und nachzuspüren und zum Laden zurück zu gehen, sollte ich den Gegenstand wirklich brauchen/wollen.
Nach 6 Monaten, in denen ich viel über mich selbst lernen konnte und neue Gewohnheiten etabliert habe, freue ich mich schon auf die kommenden 6 Experimente bis zum Ende des Jahres 2018!
Gebt Bescheid, wenn ihr detailliertere Berichte zu den einzelnen Experimenten haben wollt!
Lasst die Sonne scheinen,
Eure Marolena 🙂
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