Da sich für mich ZeroWaste nicht nur auf die physische analoge Welt, sondern auch auf die mentale und digitale Welt bezieht, wende ich das Konzept auch in den Bereichen meiner Mediennutzung im Sinne der Achtsamkeit an. Hier bedeutet für mich „Müll-frei“ zu leben, die digitale Welt so einzurichten, dass ich möglichst wenig abgelenkt werde und meine Kanäle und genutzten Plattformen reduziere und/oder ordne und ausmiste.
In den letzten eineinhalb Wochen habe ich mein Instagram deaktiviert und auch sonst versucht mehr Zeit ohne digitale Medien zu verbringen. Ich habe viel gelesen, sogar wieder Zeitung, mehr Radio gehört, mehr Zeit mit Menschen verbracht. Die große Abneigung die ich gerade verspüre, wenn ich daran denke Instagram wieder zu aktivieren, zeigt mir wie viel Einfluss soziale Medien und die Überwältigung mit Inhalten auch auf mich hat. In letzter Zeit fällt mir generell auf, dass sich auch Menschen mit vielen Followern wie zum Beispiel dariadaria länger aus der digitalen Welt zurückziehen. Hier tagtäglich achtsam mit dem eigenen Konsum umzugehen ist für mich in Zukunft der nächste Schritt, wie ich die Vorteile der digitalen Welt nutzen und gleichzeitig mehr Zeit im Hier und Jetzt verbringen möchte. Da ich selbst auch durch meine Arbeit mit diesem Blog und der damit verbundenen Präsenz in den sozialen Medien Teil der digitalen Welt bin, möchte ich die Vorteile, das Vernetzen, Kommunizieren, Ideen und Anliegen teilen, fokussieren. Zusätzlich werde ich meine Plattformen in Zukunft auch so nutzen, dass ich Euch (meine Leser*innen) dazu animieren möchte, mehr in der realen Welt zu tun. Deswegen wird es ab jetzt am Ende jedes Beitrages eine kleine Anregung, Übung oder ein Spiel zum selber machen geben 😉
Ein paar Tricks, die ich mir über die letzten Jahre bezüglich eines geordneten und (für mich) sinnvollen digitalen Lebens gesammelt habe, um meinen Online-Konsum zu steuern, möchte ich diesmal mit euch teilen:
- E-Mails:
Überfüllte und unsortierte E-Mail Ordner machen mich nervös und geben mir das ständige Gefühl von „ich habe was vergessen und muss noch irgendetwas beantworten“. Was mir hier besonders geholfen hat, ist alle E-Mail-Konten in einem Programm (in meinem Fall Thunderbird) zusammenzufassen und in thematischen Ordnern meine Mails zu archivieren. Der neueste Zusatz ist ein „To-Do“-Ordner, in den alle Mails wandern, die ich noch beantworten oder bearbeiten muss. Alles Bearbeitete kommt in die genannten thematischen Ordner.
Zusätzlich habe ich mich über die Jahre von allen Newslettern abgemeldet, die ich nicht wirklich interessiert gelesen habe. Das spart übrigens auch Ressourcen und Energie, da weniger Mails verschickt und über die Server transferiert werden müssen. Es macht hier auch Sinn regelmäßig den Papierkorb zu entleeren und alte Mails zu löschen, da diese ebenfalls Speicherplatz und Energie auf Servern benötigen.
Auf meinem Handy bekomme ich die Mails nicht automatisch, sondern muss diese manuell abrufen, wenn ich sie lesen möchte. So werde ich nicht von Mails in meinem Tag unterbrochen und kann mir gezielt pro Tag Zeit für die Bearbeitung von Mails nehmen.
2. Facebook
Ich habe seit meiner Auseinandersetzung mit ZeroWaste und Achtsamkeit begonnen auch hier die Anzahl an abonnierten Seiten zu reduzieren. Das schafft einerseits mehr Klarheit, ich sehe mehr Beiträge von Freund*innen und differenzierten Content bekommt man hier seit einigen Jahren aufgrund der Filterblasen sowieso nicht mehr. Ich versuche hier auch nur Seiten und Gruppen zu folgen, die für mich sinnvolle Beiträge und positive Nachrichten liefern. Facebook habe ich zudem nicht auf meinem Handy.
3. Handy
Eine erste Änderung, die ich vorgenommen habe, ist alle Apps in Ordnern zu organisieren und den „Startbildschirm“ so einfach wie möglich zu halten. Dadurch, dass die Apps in Ordnern sind, ist man nicht so verführt unkontrolliert durch die Apps zu klicken und sich in der Fülle an Möglichkeiten zu verlieren. Außerdem habe ich alle nicht aktiv genutzten Apps, die ich nicht löschen konnte, deaktiviert. Zusätzlich deaktiviere ich die Berechtigung von Apps mir Benachrichtigungen zu schicken. Auch das reduziert die Ablenkung.
Hier habe ich von einer Bekannten den Tipp bekommen, dass man Chats archivieren kann und diese, wenn man wieder kontaktiert wird, wieder aufscheinen. Ich habe also nur jene Chats aktiv, bei denen ich noch eine Handlung setzen muss (antworten, etwas recherchieren, anrufen etc.). Wenn ich geantwortet habe, archiviere ich den Chat.
- Einfach mal abschalten!
Ich versuche nun schon seit einem Jahr regelmäßig und täglich eine bildschirmfreie Zeit umzusetzen. Laptop und Handy bleiben ausgeschaltet. In meiner Erfahrung eignen sich dafür vor allem Zeiten morgens oder abends, die man sich bewusst freihält. Oder ihr versucht tatsächlich mal einen Tag (oder sogar mehr) ohne Laptop und Handy zu verbringen.
Habt ihr noch mehr Tricks rund um den Umgang mit Smartphone und Co? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!
Und hier nun die erste kleine Anregung:
Geht in der nächsten Woche eine Runde spazieren und lasst euer Handy zu Hause. Genießt die frische Luft und lauscht den Vögeln. Was könnt ihr rundherum sehen? Wie riecht die Umgebung? Welche Gedanken begleiten euch? Kommen euch vielleicht sogar kreative Ideen? Wer begegnet euch auf eurem Weg durch die Stadt/die Felder/Wiesen/den Wald? Was könnt ihr hören?
Ich wünsche euch einen angenehmen und entspannenden Spaziergang J
Eure Marolena
Titelbild: © Chad Madden via Unsplash
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