ZeroWaste im Badezimmer? Geht das überhaupt?
Meiner Meinung nach, geht das sogar sehr gut!
Zu meinem Erstaunen, war die Umstellung auf ZeroWaste im Badezimmer, die Einfachste, die ich bisher umgesetzt habe. Hier bekommt ihr nun einen möglichst umfassenden Baukasten für euer ZeroWaste Badezimmer 😉
Wie immer gilt auch hier: Zuerst alles aufbrauchen, was ihr noch zu Hause habt und dann Schritt für Schritt Produkte ersetzten und Neues ausprobieren!
Mundhygiene
Wie ich Zahnpasta und Mundwasser selbst herstelle habe ich Euch bereits hier gezeigt. Zusätzlich verwende ich eine kompostierbare Bambuszahnbürste. Die Borsten entferne ich vor dem kompostieren und gebe sie zum Restmüll, da diese meistens noch aus Kunststoff bestehen. Zahnseide gibt es mittlerweile auch kompostierbar und wieder befüllbar in einem Glas, zum Beispiel hier.
Hände und Gesicht
Meine Hände und das Gesicht wasche ich mittlerweile mit ganz normaler Seife. Diese Umstellung fiel mir am Anfang nicht so leicht, da ich ein Fan von Flüssigseife war. Feste Seife fand ich meist unappetitlich, weil diese so oft in ihrem eigenen Saft geschwommen ist. Die Lösung dafür habe ich dann durch Zufall entdeckt. Man kann die Seife in einem kleinen Geschenksäckchen oder Seifensäckchen belassen und dieses an den Wasserhahn hängen. So trocknet die Seife immer wieder und wird nicht schmierig.
Zum Abtrocknen verwende ich stets ein ganz normales Frottee Handtuch. Das ist in Europa meist üblich, aber nicht überall. Auch Unterwegs habe ich meistens ein kleines Handtuch dabei und spare so eine Menge Papierhandtücher.
Für die Hautpflege verwende ich Kokosöl oder Ähnliches. Allerdings nur, wenn die Haut wirklich trocken ist. Wenn man die Haut in Ruhe lässt und einfach nur mit Wasser wäscht, fettet sie ganz natürlich nach. Es braucht etwas Zeit, bis die Haut (bei Haaren ist das ähnlich) diese natürliche Funktion wiedereinstellt, wenn man sie vorher mit allerlei herkömmlichen Seifen, Cremes etc. bearbeitet hat.
Als Toner verwende ich ein recyceltes Sprühfläschchen mit abgekochtem Wasser und etwas Apfelessig. Bei Lush habe ich letztens eine gute Alternative unverpackt und in fester Form gefunden, falls man den Essiggeruch nicht möchte. Dieser verfliegt allerdings schon nach ca. 15 min. vollständig. Den Toner von Lush habe ich dann ebenfalls in ein altes Fläschchen (von Weleda) gefüllt.
Zum Abschminken verwende ich Kokosöl und ein waschbares Abschminktuch oder waschbare Wattepads. Als Öl können je nach Hauttyp auch andere Sorten verwendet werden. Hier gilt: sich einfach mal durchprobieren! Allerdings schminke ich mich kaum noch und nur zu besonderen Anlässen. ZeroWaste Kosmetika habe ich bis jetzt noch nicht getestet und es ist meiner Meinung nach auch nicht so einfach hier gute Qualität zu finden. Solltet ihr mehr wissen, schreibt es mir gerne in die Kommentare!
Körper
Auch unter der Dusche verwende ich keine Duschgels mehr, sondern ganz einfach die Seife im Säckchen. An das trockene Gefühl gleich nach dem Abseifen und Abspülen, musste ich mich etwas gewöhnen, aber mittlerweile ist das Gefühl normal und die Haut fühlt sich danach angenehm sauber und weich an. Das leichte Stoppen, das man beim über die Haut streichen bemerkt, kommt übrigens von den Fetten der Seife, die sich auf die Haut legen. Für eine Katzenwäsche nutze ich gerne auch mal nur einen Waschlappen. Das spart Zeit und Wasser!
Bezüglich Rasur verwende ich wiederum Seife und einen Edelstahlrasierer. Der Umstieg auf Diesen fiel mir erstaunlich leicht und die Rasur wird überall glatt und schön. Die Handhabung ist ebenfalls leichter als gedacht und man spart damit einfach unglaublich viel Müll, da man die Klingen durch einen achtsamen Umgang und mit gründlichem Trocknen nach der Verwendung wirklich lange benutzen kann. Ich konnte eine einzige Klinge letztens fast 1 Jahr verwenden.
Als Deo verwende ich ein Festes von Lush. Es gibt im Internet auch zahlreiche DIY Rezepte, z.B. hier. Ich habe hier selbst allerdings noch Keines selbst getestet und kann deswegen auch noch keine Empfehlung abgeben.
Zur Reinigung der Ohren verwende ich, wenn auch selten, ein kleines Wunderteil genannt Oriculi, dass ich von meiner Schwester zum Geburtstag bekommen habe.
Da ich über den Bereich Menstruations- und Intimhygiene Einiges zu sagen habe, lasse ich dieses Gebiet vorerst aus und werde in einem kommenden Post darüberschreiben. Update: den Artikel findet ihr hier!
Haare
Meine Haare habe ich zu Beginn meines ZeroWaste Experimentes mit Roggenmehl, also NoPoo (Haare waschen ohne Shampoo) gewaschen und mit einer Essigrinse gespült. Das hat ein paar Monate gut geklappt, bis meine Haare plötzlich nur noch fettig waren. Ich bin dann aus der Not und dem Gedanken: „OMG, es ist in einer Woche BOKU Ball und ich will dort schöne Haare haben“ ;D auf festes Shampoo umgestiegen. Hier gibt es unterschiedliche Varianten in verschiedenen Läden (online als auch offline) und jede*r sollte sich einmal selbst durchprobieren und testen, was die eigenen Haare mögen. Gute Beratung kann hier auch Wunder wirken! Wichtig dabei, zumindest ist das bei meinen Haaren so, ist nach wie vor die Rinse mit Essigwasser. Dazu habe ich eine alte Bierflasche in der Dusche deponiert. Diese fülle ich nach jeder Haarwäsche mit kaltem Wasser und noch ein paar Tropfen Essig (ca. 1:10). Das wird dann über die Haare geleert und nicht mehr ausgewaschen. Wie bei dem Toner gilt: der Geruch verfliegt nach kurzer Zeit. Die Haare sind danach durch den sauren PH-Wert unglaublich geschmeidig und weich. Zum Abschluss verteile ich noch etwas Argan-Mandelöl-Gemisch in den Spitzen meiner Haare.
Durch die Kur mit NoPoo konnte ich mittlerweile meinen Haarwäsche-Abstand auf 9 Tage verlängern. Wichtig dabei ist es, die Haare immer wieder gut zu frisieren und den Talg von dem Haaransatz in die Spitzen zu verteilen.
Das wars fürs Erste im Bereich Badezimmer. Geht Euch etwas ganz Wichtiges ab oder habt ihr eigene Ideen? Schreibt es mir doch in die Kommentare!
Alles Liebe und viel Spaß beim Ausprobieren,
Eure Marolena <3
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